Die Welt der einheimischen Amphibien

Eine Zusammenfassung des Vortrags von Thomas Köberle

 

Gut besucht war der interessante Vortrag, der am 15.02.2019 von Herrn Thomas Köberle vom Landschaftserhaltungsverband Enzkreis abgehalten wurde. Dank seiner Ausführungen haben die anwesenden NABU-Mitglieder und sicherlich auch die teilnehmenden Besucher/innen viel Neues erfahren und einiges dazu gelernt.

 

Gesagt wurde etwas zu Laichgewässern, Ernährung (Amphibien sind Jäger, sie verspeisen langsame Insekten und Tiere z.B. Regenwürmer, da sie selber nicht die Schnellsten sind), Krötenlaich (der befindet sich in zwei parallel verlaufenden Laichschnüren) und Froschlaich (der immer in größeren klumpigen Laichballen zu finden ist und 3.000 bis 4.000 Eier pro Frosch beinhaltet). Außerdem erklärte der Referent, dass Frösche Schallblasen besitzen und Kröten eine Schallblase als Kehlsack zur Verfügung haben.

 

Eingegangen ist Herr Köberle auf folgende Lurche:

 

  • Gelbbauchunken: Sie sind mittlerweile auch Kulturfolger und am Stromberg in Baden-Württemberg ist die größte Population in Deutschland zu finden.
  • Erdkröten: Die Population geht leider dramatisch zurück. Theoretisch werden die Kröten 30 Jahre alt. Weibchen laichen für gewöhnlich 1 x im Leben.
  • Wechselkröten: Sie kommen in Steinbrüchen, Lehm- und Kiesgruben vor.
  • Kreuzkröten: Sie kommen ebenfalls in Steinbrüchen und Kiesgruben vor und sind relativ selten.
  • Grasfrösche: Sie sind die häufigste Art in unserer Gegend. Eigentlich sind es Bewohner von Wiesen. Wiesen werden oft gemäht und somit ist klar, dass der Bestand zurückging. Somit befindet sich ihr Lebensraum nun in Wäldern.
  • Springfrösche: Diese Art kommt selten vor. Auch sie ist im Bereich Stromberg und sogar im Wald zwischen Malmsheim und Perouse vorhanden. Das freut uns sehr, weil – wie schon erwähnt – diese Art selten ist. Sie springen bis 2 m weit.
  • Teichfrösche: Das sind die, die so laut quaken. Es gibt in unserer Nähe drei verschiedene Arten.
  • Wasser- und Laubfrösche und dann ging es um Schwanzlurche:
  • Bergmolche: Auch sie leben räuberisch und legen, im Vergleich zu Fröschen `nur` ca. 100 Eier ab.
  • Kammmolche: Das sind die größten Molche in Mitteleuropa und ebenfalls selten. Jetzt können wir nochmals - wie schon beim Springfrosch erwähnt -  Erfolge verzeichnen, da sie im Jahr 2018 bei den Biotopen schräg gegenüber des Wertstoffhofs in Malmsheim vorgekommen sind.
  • Teichmolche: Wenn Sie einen Gartenteich besitzen, haben Sie diese Molche wahrscheinlich schon entdecken können, sie sind nämlich die am meisten vorkommende  Art in unserer Gegend.
  • Fadenmolche: Die Männchen besitzen am Schwanzende einen dünnen bis zu acht mm langen Faden in der Wassertracht.
  • Feuersalamander: Sie halten sich gerne in Wäldern auf und sind auch selten. Zu finden sind sie sogar in Streuobstwiesen. Sie sind lebendgebärend und gebären bevorzugt in leicht fließenden Gewässern, aber zur Not auch in Tümpeln, wo sie 40 bis 60 Larven absetzen. Bei uns gibt es die gefleckte wie auch die gebänderte Art, die der Legende nach „ schwarz wie Asche und gelb wie Feuer “ aussieht.

 

Nun zu den Fressfeinden: Es sind Wildschweine, Störche, Uhus, Ringelnattern und tatsächlich auch Blutegel und Insektenlarven.

 

Jetzt geht es um den Amphibienschutz: Gullys, Einläufe und Schächte stellen ein großes Problem dar.

 

Übrigens: Dieses Frühjahr werden Fangzäune für die Strecke zwischen Renningen und Rutesheim auf einer Länge von 2.000 m aufgestellt, die zumindest beidseitig vier Schwerpunktbereiche abdecken.

Statistiken hatte Herr Köberle auch gezeigt. Interessant waren die Aufzeichnungen von 1982 bis ins Jahr 2016. Er wies darauf hin, dass grundsätzlich stationäre Systeme für den Amphibienschutz gut geplant sein müssen. Erwähnt wurde auch, dass möglichst viele Laichgewässer angelegt werden sollten und Ende September/Anfang Oktober Tümpel - wenn nötig aufgrund des Bewuchses- ausgebaggert werden können, a b e r der Schlamm neben dem Teich / Tümpel liegen gelassen werden sollte, damit die Tiere, die sich noch im Schlamm befinden, zurück ins Wasser gelangen können.                                        (M. Riechert)